Die Langstreckenrallye London-Sydney war für Daimler-Benz 1977 nach langer Enthaltsamkeit mit dem
ersten, zweiten, sechsten und achten Platz ein erster großer Erfolg im wiedererwachten Sportengagement
(Mercedes-Benz hatte alle Motorsportakivitäten nach dem großen Formel-1-Rennunfall 1953 komplett
eingestellt).
Für die 1978 anstehenden Aktivitäten kamen der 280 E und der 450 SLC 5.0 in
Frage. Die Fahrzeuge entsprachen weitgehend der Serie und damit dem Reglement.
Sie wurden nur mit zusätzlichen Fernscheinwerfern, Scheinwerfergittern, höher
gelegter Karosserie, Schalensitzen, Überrollkäfig, zusätzlichen Benzinpumpen und
einem Tripmaster aufgerüstet. Das Team trat unter der Leitung von Erich
Waxenberger an.
Die erste Herausforderung war die "Vuelta a la Americana Sud", eine
Mammut-Rallye von fast 30.000 Kilometer Länge durch zehn Länder rund um Südamerika vom 17. August bis
24. September 1978. Die ersten fünf Plätze gingen an Mercedes-Benz, davon auf Platz eins, zwei und vier die
450 SLC 5.0, auf drei und fünf die 280 E.
1979 schloss sich vom 12. bis 16. April die East African Safari an, die nach etlichen Misshelligkeiten, Pannen und
Brüchen doch noch mit einem versöhnlichen zweiten und sechsten Platz für die 450 SLC 5.0 und einem vierten
für den 280 E endete.
Die Bandama-Rallye durch die Savannen der Elfenbeinküste vom 9. bis 14. Dezember 1979 über 5.600
Kilometer endete für die Mercedes-Benz-Crew mit einem Vierfachsieg. Wie schwierig diese Rallye war, zeigte
das Ergebnis von 1972: Niemand erreichte das Ziel, demzufolge gab es auch keinen Sieger.
1980 wurde das "Dickschiff" 450 SLC 5.0 nochmals überarbeitet, wo es ging
gewichtserleichtert und vor allem fit gemacht für breitere und größere Reifen durch
größere Radausschnitte und Kotflügelverbreiterungen. Bei der Portugal-Rallye vom
4. bis 9. März wurden der vierte und fünfte Rang erreicht.
Die Kenia-Safari vom 3. bis 7. April 1980 endete mit einem dritten, sechsten und zehnten Platz. Vom 24. bis 30.
Mai lief die Akropolis-Rallye, bei der Dieter Glemser 15 Jahre vorher wenigstens eine Platzierung erreichte.
Diesmal reichte es nur zu einem hinteren Platz. Versagende Bremsen, die Lenkung verbiegende Steine,
gebrochene Kraftstoffleitungen und verlorene Tankdeckel hatten die Griechenlandfahrer nachhaltig
mattgesetzt oder hoffnungslos zurückgeworfen. Bei der Rallye Codasur in Argentinien vom 19. bis 25. Juli kam
nur ein Team ins Ziel und wurde Zweiter.
Die neuerliche Teilnahme an der Bandama-Rallye im Dezember brachte diesmal einen Doppelsieg. 50 Prozent
der gestarteten SLC hatten das Ziel ohne Blessuren erreicht: Bei dieser Rallye, die bei 5.336 Kilometer
Gesamtlänge nur 792 Kilometer asphaltierte Straße hatte, ein Meisterstück. Und gleichzeitig das letzte, denn
Daimler-Benz zieht sich mit Abschluss der 1980er Saison mit dem SLC aus dem sportlichen Geschehen zurück.
Die auf meiner privaten Homepage genannten Firmennamen und Firmenlogos sind in aller Regel gleichzeitig auch eingetragene Marken oder Warenzeichen und sollten
als solche betrachtet werden: Sie sind Marken der jeweiligen Eigentümer.
Eine komerzielle Nutzung jeglicher Form kann nur durch eine ausdrückliche Bestätigung des Urhebers genehmigt werden.
www.BuS-Bergmann.de
Der SLC im Motorsport.


Fotogalerie
450 SLC

alles Weitere